Feuerstoß und heiße Öfen

Der Löschzug Bahnhof hält bei seinem 67. Winterfest 450 Gäste in Atem.

Eine zwei Meter hohe Flammensäule schießt direkt vor Udo Huchtmann senkrecht in die Höhe – Pyrotechnik. Huchtmann ist Wehrführer der Feuerwehr Borgholzhausen und sitzt mit dem Löschzugführer Bahnhof, Stefan Schlüter, sowie Bürgermeister Dirk Speckmann am VIP-Tisch im Haus Hagemeyer Singenstroth.

2020 01 27 hk 001 250pxDas ist jetzt kein Vorteil: Wer sich beim Showprogramm in der Nähe der Bühne aufhält, spürt die Hitze der Flamme – und das nicht nur einmal: 30 Feuerstöße kann die Brennstoffkartusche abgeben, bevor das enthaltene Gas vollständig in Flammen aufgegangen ist. Heiße Luft stößt Udo Huchtmann nach jeder Flammensäule ins Gesicht. Doch er bleibt gelassen: „Da war es in anderen Situationen bei der Feuerwehr schon wärmer“, versichert er später.

2020 01 27 hk 004Der HK-Reporter hingegen, am Nachbartisch sitzend, ist weniger feuerfest und rückt seinen Stuhl vorsorglich zurück. Zuvor hatte Moderator Moritz Zimpel die Zuschauer mit einer Warnung auf den ersten Auftritt des Löschzugs Bahnhof eingestimmt.„Es wird heiß und auch ein bisschen gefährlich.“

Heiß wurde es, gefährlich nicht. Robin Grethe trat als Rammsteinsänger Till Lindemann auf, Peter Majewski und Ralf Gembus als seine Bandmitglieder. Rammstein machte Ende der 90er Jahre den Musikstil »Neue Deutsche Härte« international populär.

2020 01 27 hk 003Das Showteam des Löschzugs Bahnhof fügte der Härte etwas Stilvolles hinzu: Zwei schwere Motorräder rollten in den Saal. Auf den heißen Öfen saßen Jörg Elbracht und Vincent Gustke. Beide schwarz gekleidet, die Gesichter hinter bösen Masken verborgen, während zugleich aus den Boxen Motorengeräusch dröhnte.

2020 01 27 hk 002Zum bewährten Teil des Showprogramms zählte der Wettbewerb um ein Fass Bier und den großen Feuerwehrpokal. Acht Männer traten an. Ihre Aufgabe: einen Golfball durch einen B-Schlauch befördern. Wessen Ball als Erster den 20 Meter langen und 7,5 Zentimeter dicken Schlauch durchquerte, gewann den Pokal. Am Ende jubelte die Dissener Feuerwehr über ihren siegreichen Vertreter Benjamin Ziegler. Zwischendurch dunkelte das Showteam den Saal ab, hüllte die Bühne in schwarze Laken und kleidete auch die Darsteller schwarz ein. Denn zur Schwarzlichtpräsentation musste es stockduster sein. Die Vorbereitung war derart aufwendig, dass der Festausschussvorsitzende Thomas Grethe gezwungen war, immer wieder vor und hinter die Bühne zu laufen. Schließlich tanzten scheinbar leuchtende Bälle und Schuhe durch die Luft, als wären sie schwerelos.

Am Ende der einstündigen Aufführung traten die Darsteller zum Medley auf. 20 Songs präsentierte das Team des Löschzugs Bahnhof in stilgerechter Verkleidung: Vincent Guske etwa setzte sich eine Lockenperücke auf und mimte so den Schlagersänger Wolfgang Petry. Das Schlusslied »Dorfkind« sangen sie gemeinsam, während das Publikum entzückt mitklatschte.

 

Quelle: Haller Kreisblatt

 

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