"Einmal Berufsfeuerwehrmann sein!", dass ist der Wunsch vieler Jugendfeuerwehr-Mitglieder. Aus diesem Grund werden seit einigen Jahren in vielen Jugendfeuerwehren so genannte "Berufsfeuerwehrtag" oder "24-Stunden-Übungen" abgehalten. In diesem Jahr war es nun auch bei uns so weit: Nach akribischer Organisation im Vorfeld haben wir in diesem Jahr vom 03.08. bis 04.08. unseren ersten "BF-Tag" veranstaltet. Dabei wurde den Jugendlichen vermittelt, wie der typische Tagesablauf auf einer Berufsfeuerwehrwache ist, vor allem aber, wie anstrengend der Job als Berufsfeuerwehrmann sein kann. Bei der Organisation im Vorfeld wurden wir tatkräftig von vielen Leuten unterstützt, denen wir an dieser Stelle noch einmal für ihre Hilfe danken möchten. Besonderer Dank gilt auch denen, die ihre Grundstücke und Gebäude für "Einsätze" zur Verfügung gestellt haben.
Begonnen wurde die 24-Stunden-Schicht bei der "Berufsfeuerwehr Borgholzhausen" am 03.08.2007 um 13:00 Uhr. Alle diensthabenen Feuerwehrmänner versammelten sich auf dem Gerätehaushof und wurden auf ihre Positionen auf den Fahrzeugen eingeteilt. Für diesen Tag standen uns das TLF 16/25 als Erstangriffsfahrzeug, das LF 8 (ehemaliges JF-Fahrzeug; mittlerweile verkauft), das MTF zum Mannschaftstransport, der Rüstwagen für Technische-Hilfe-Einsätze und der SW 2000-Tr für Brandeinsätze zur Verfügung. Die Alarmierung erfolgte an diesem Tag mittels Gong und einer Sprachdurchsage, bestehend aus Einsatzstichwort mit alarmierten Fahrzeugen.
Nachdem die Einteilung der Fahrzeuge abgeschlossen war und wir damit begonnen hatten, unsere Nachtlager im Schulungsraum des Gerätehauses vorzubereiten, wurden wir auch schon gegen 14:00 Uhr vom ersten Einsatz (hierbei handelt es sich natürlich nicht um reale Einsätze, sondern nur um realistisch dargestelle Übungen) überrascht: Gemeldet war "Person hinter verschlossener Tür" auf einem landwirtschaftlichem Anwesen. Bei unserer Ankunft konnten wir keinen Ansprechpartner vor Ort ausmachen, weshalb wir das gesamte Gehöfft absuchen mussten. Schließlich konnte in einer der Scheunen eine leblose Person (Übungspuppe) gefunden werden, die sich mit einem Strick erhängt hatte. So übergaben wir die Person an den Rettungsdienst und den Bestatter, rückten anschließend wieder ab.
Nun konnten wir das Einrichten unserer Schlafplätze vollenden und daraufhin eine kleine Stärkung bei Kaffee und Kuchen zu uns nehmen. Als wir gerade damit fertig waren, folgte um 15:55 Uhr bereits der zweite Einsatz, "Person droht zu ertrinken". Vor Ort konnte eine leblos auf dem Wasser treibende Person (Übungspuppe der DLRG) ausfindig gemacht werden, die es zu retten galt. Ein Trupp rüstete sich deshalb mit Schwimmwesten aus, begab sich in einem Ruderboot zu der Person und buxierte diese aus dem Wasser. Vom Ufer aus wurde dass Boot dann mit Feuerwehrleinen zurück an Land gezogen und die Person dem Rettungsdienst übergeben. Hier war der Einsatz für uns zu Ende, wir konnten wieder einrücken.
Da bei einer Berufsfeuerwehr auch die Ausbildung nicht zu kurz kommen darf, wurden wir im Anschluss an den zweiten Einsatz von unserem Kameraden Martin Majewski im Umgang mit Feuerlöschern unterwiesen. Er erklärte uns unter anderem, wie ein CO2-Löscher zu bedienen ist, was wir auch mit einem Übungslöscher selbst ausprobieren durften. Gegen 18:00 Uhr heulte dann plötzlich die Sirene auf dem Dach des Gerätehauses auf, wir dachten zuerst an unseren nächsten Einsatz. Dies stellte sich allerdings als falsche Annahme heraus, es war lediglich der Sirenen-Probealarm, der jeden ersten Freitag im Monat stattfindet.
Doch eine Viertelstunde später war es dann wirklich so weit: Der dritte Einsatz wurde uns gemeldet, "Katze auf Baum" lautete das Einsatzstichwort. Am Rand eines Waldes im Ortsteil Kleekamp befand sich eine kleine Katze (Stofftier) auf einem hohen Baum und kam nicht mehr selbstständig hinunter. Folglich nahm der Trupp vom Rüstwagen die 4-teilige Steckleiter vor, stellte diese am Baum an und befreite schließlich die Katze aus ihrer misslichen Lage. Nachdem alle das Kätzchen einmal gestreichelt hatten, konnten wir auch diesen Einsatz als erledigt verbuchen und wieder zur "Wache" zurückfahren.