Explosion und meterhohe Rauchsäule
In der Scheune eines Hofes an der Rothenfelder Straße bricht am Dienstagmittag ein Feuer aus. Innerhalb kürzester Zeit wird ein Großaufgebot zahlreicher Löschzüge bis zum Anschlag gefordert. Sie stehen dabei vor allem vor einem großen Problem.
Versmold. „Wir haben die riesige Rauchsäule schon vom Feuerwehrhaus aus gesehen“, berichtete Sören Fuest, Leiter der Versmolder Feuerwehr, am Dienstagnachmittag noch vom Einsatzort. Um kurz vor 13 Uhr waren die Einsatzkräfte alarmiert worden – zunächst zur Straße Alter Salzweg. „Da sind wir dann auch alle hingefahren – bis sich herausstellte, dass der Hof an der Rothenfelder Straße lag“, so Fuest.
Und zwar ziemlich abgelegen, nur über eine schmale Zufahrt von der Rothenfelder Straße erreichbar. Den ersten Schock erlebten die Kräfte des Versmolder Löschzuges kurz nach dem Eintreffen. „Es gab eine Explosion – Gasflaschen im hinteren Bereich der Scheune waren in die Luft geflogen“, berichtete der Feuerwehrchef. Dort war das Feuer aus bislang nicht geklärter Ursache auch ausgebrochen. Und vermutlich durch die Explosion entzündete sich auch ein Silohaufen, der direkt an die Scheune grenzte.
Schnell war klar: Das ist ein Großbrand. Die Löschzüge Oesterweg und Bad Rothenfelde wurden nachalarmiert, ebenso Wassertransporteinheiten des Kreises Gütersloh. Denn die Wasserversorgung war das große Problem. „Wir haben einen Pendelverkehr eingerichtet, um die Versorgung am Einsatzort sicherzustellen“, so Fuest. Doppelte Schlauchleitungen wurden von der Straße gelegt. Zu Hochzeiten waren 24 Feuerwehrfahrzeuge und 80 Einsatzkräfte vor Ort.
Ihnen blieb allerdings nur, die Scheune von außen zu löschen, denn sie brannte bereits bei Eintreffen der Kräfte in voller Ausdehnung. Zwei Drehleitern kamen dabei zum Einsatz, die Feuerwehrleute löschten von mehreren Seiten. „Das war vor allem wichtig, um die Seite der Scheune zu schützen, auf der eine Photovoltaikanlage installiert war“, berichtete der Leiter der Versmolder Feuerwehr.
Immerhin erzielten die Einsatzkräfte so einen Teilerfolg. Sie bekamen die Flammen in den Griff und konnten sowohl einen Unimog als auch einen Häcksler aus der Scheune retten. Ansonsten wurde das Gebäude allerdings zerstört und wird nicht mehr nutzbar sein. „Grundsätzlich bin ich darum mit dem Verlauf des Einsatzes zufrieden. Es sind keine Menschen und Tiere zu Schaden gekommen. Wir hatten halt zu wenig Wasser, das war ein Problem. Ist aber in der Außenlage nicht ungewöhnlich“, resümierte Fuest.
Zur Höhe des Sachschadens vermochte er am Dienstagnachmittag noch nichts sagen – ebenso wenig zur Brandursache. „Die Ermittler werden ihre Untersuchungen erst am Mittwoch beginnen“, erklärte Fuest.
Seine Einsatzkräfte waren am Dienstag noch lange mit Nachlöscharbeiten beschäftigt. „Wir haben unter anderem Stroh auseinandergehoben, um nach Glutnestern zu suchen. Mit allem Drum und Dran wird der Einsatz heute sicher bis 20 Uhr dauern.“
Die Rothenfelder Straße wurde im Bereich des Einsatzortes für einige Zeit gesperrt – nur so war der Weg frei für die lange Kolonne an Feuerwehrfahrzeugen und den so wichtigen Wasserverkehr der Löscharbeiten.
Quelle: Haller Kreisblatt