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HK: Bilanz nach Unwetternacht

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Bilanz einer heftigen Unwetternacht

In der Nacht von Montag auf Dienstag hat es in Ostwestfalen ordentlich gekracht. Viele sind mitten in der Nacht vom Unwetter aufgewacht. Die Feuerwehren in Werther, Halle und Borgholzhausen waren im Einsatz.

 

Altkreis Halle. Was für eine Nacht: Blitz und Donner holten in der Nacht von Montag auf Dienstag die Menschen im Altkreis aus ihren Betten. Gegen 3 Uhr ging es los – und solch ein Gewitter hatten wohl die wenigsten schon mal erlebt: Blitze jagten über den Himmel, machten die Nacht zum Tag – und das über einen längeren Zeitraum hinweg. „Da ging der Wecker aber sehr früh“ witzelt jemand auf Facebook. Und so wie ihm ging es wohl vielen. Aber vom Naturspektakel und der Intensität des Gewitters einmal abgesehen: Bedeutete die vergangene Nacht auch mehr Arbeit für die heimischen Feuerwehren? Wir haben nachgefragt.

 

2023 09 13 hk 001 250pxHalle

Wehrführer Christian Herden ist am morgen danach ganz entspannt. „Eigentlich war es eine ruhige Nacht“, bilanziert er. Trotzdem rückten die Löschzüge Hörste und Halle einmal aus – eine Brandmeldeanlage hatte bei einem großen Haller Unternehmen angeschlagen. Zum Glück nur ein Fehlalarm, die Einsatzkräfte konnten zum Teil schon während der Anfahrt wieder abdrehen.

 

Werther

Hier ging es für die Feuerwehr am frühen Morgen an die Arbeit. Gegen 7:33 Uhr schlug am Ascheloher Weg der Blitz in eine gut 20 bis 25 Meter hohe Fichte ein. Die Feuerwehr war mit gut 20 Einsatzkräften und zwei Löschfahrzeugen vor Ort. „Die Fichte brannte von oben bis unten“, erläutert Jürgen Blomeier von der Wertheraner Feuerwehr. Die Einsatzkräfte beschlossen, die Tanne vorm Löschen zu fällen. Mittels Seilwinde wurde sie auf dem großen Privatgrundstück in Richtung einer freien Fläche zum Fallen gebracht, so dass die Einsatzkräfte den Baum am Boden liegend löschen konnten. Funken sprangen nicht über. Nach gut einer Stunde war der Einsatz beendet.

 

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„Wir sind komplett verschont geblieben“ freut sich Sören Fuest, Wehrführer in Versmold. Bis zum Morgen gab es in Versmold keinerlei Einsätze – und das, obwohl das Gewitter über diesem Teil des Altkreises am heftigsten tobte.

 

Steinhagen

In Steinhagen hinterließ der Sturm ebenfalls keine Spuren. Wie Andreas Kramme, Pressesprecher, auf Nachfrage erklärte, habe es in der Nacht keine Einsätze gegeben.

 

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In Borgholzhausen rückten 15 Feuerwehrkameraden morgens um 7 Uhr aus. Gemeldet worden war ein möglicher Brand in einem Verteilerkasten. „Eine Bürgerin hatte bei der Kreisrettungsleitstelle angerufen und Funkenflug gemeldet“, erläutert Ordnungsamtsleiter Steffen Heidmann, der auch bei der Feuerwehr arbeitet. Die Löschzüge Stadt und Bahnhof fuhren raus. Vor Ort stellte sich der Funkenflug dann zum Glück als Blitzleuchte auf einer Schmutzwasserpumpstation heraus. Die Einsatzkräfte konnten wieder abziehen. „Die Anruferin hatte im Vorbeifahren vermutlich das Blitzlicht der Lampe, die immer dann leuchtet, wenn die Station arbeitet, als Funken interpretiert“, so Heidmann und fügt an: Auch wenn es letztendlich ein Fehlalarm gewesen sei, sei man doch froh über jeden aufmerksamen Bürger, der zum Telefon greift.

 

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Herzebrock-Clarholz

Das Gewitter und die Extremregenfälle haben am gestrigen Dienstagmorgen, 12. September, vor allem die Gemeinde Herzebrock-Clarholz voll erwischt. So mussten mehrere Straßen wegen Überschwemmung gesperrt werden, es gab etliche Notrufe wegen vollgelaufener Keller, einen Blitzeinschlag in einer Kita und die Evakuierung von Grundschülern in der Josefschule im Ortszentrum von Herzebrock. „Hier waren im Keller Bodenplatten hochgekommen, weil Grundwasser in den Keller gelaufen ist“, sagte Einsatzleiter Franz Toppmöller, Chef der Freiwilligen Feuerwehr Herzebrock-Clarholz, gegenüber der „Neuen Westfälischen“.

Die Feuerwehr evakuierte die Kinder, die sich in dem betroffenen Gebäude aufhielten, und brachte sie in den Neubau der Grundschule. „Wir haben dann das Wasser im Keller abgepumpt, damit es nicht noch höher steigt“, berichtete Franz Toppmöller. Gegen Mittag war das Technische Hilfswerk (THW) an der Schule eingetroffen, um die undichten Stellen mit Sandsäcken zu verfüllen. Toppmöller: „Danach haben wir die Schule wieder an den Schulträger, also die Gemeinde, übergeben.“

Noch schlimmer stellte sich die Situation im Ortsteil Möhler dar. „Hier war es zwischendurch wirklich kritisch“, sagte Toppmöller. Grund: Der Wasserstand des mitten durchs Dorf fließenden Axtbachs war extrem gestiegen, „und der Pegelstand steigt weiter“, sagte Toppmöller noch gegen Mittag. Die Ortsdurchfahrt Möhler war bereits am Morgen wegen Überschwemmung komplett gesperrt worden, auch die Straße Richtung Oelde war betroffen. Zudem meldeten viele Anwohner vollgelaufene Keller, die nach und nach leergepumpt wurden. Nur einen kleinen Brandschaden hatte indes ein Blitzeinschlag in der DRK-Kita am Postweg in Herzebrock verursacht. „Aufgrund des Hochwassers hatten die Kinder das Kita-Gebäude bereits vorher verlassen“, sagte Toppmöller.

Die Freiwillige Feuerwehr Herzebrock-Clarholz war mit ihren vier Löschzügen Herzebrock, Clarholz, Möhler und Quenhorn über Stunden im Einsatz, unterstützt wurde sie von mehreren Zügen aus Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück. Dazu kam das THW und das Deutsche Rote Kreuz (DRK). „Vom DRK werden wir bestens verpflegt“, sagte Toppmöller, der gemeinsam mit dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Uwe Theismann die Einsatzleitung innehatte. „Das ist heute schon eine etwas größere Lage, aber ich habe schon schlimmere Unwetter erlebt“, sagte der erfahrene Feuerwehrmann.

 

Langenberg

In Langenberg rückten Polizei und Feuerwehrkräfte Dienstagvormittag (11.10 Uhr) zu einem Dachstuhlbrand eines Wohnhauses an der Münsterlandstraße aus. Eine Ausdehnung des Feuers zu einem Vollbrand des Dachstuhls war zu dem Zeitpunkt dennoch nicht mehr zu verhindern. Die Bewohner des Hauses hatten das Gebäude bereits vor dem Eintreffen der Kräfte verlassen. Verletzt wurde niemand. Den Erkenntnissen zufolge war zuvor ein lauter Knall zu vernehmen. Kurz darauf hatte der Dachstuhl Feuer gefangen. Die Löscharbeiten dauerten bis in die Nachmittagsstunden. Der geschätzte Sachschaden wird sich auf einen sechsstelligen Eurobetrag belaufen. Brandexperten der Kriminalpolizei Gütersloh haben die Ermittlungen aufgenommen. Ersten Einschätzungen nach dürfte ein Blitzereignis brandursächlich sein.

 

Unwetterwarnung

Das nasse Wetter hatte damit aber noch kein Ende gefunden: Der Deutsche Wetterdienst warnte auch am Dienstag vor Gewittern und starkem Regen. Am Nachmittag gab es dann vorübergehend eine kurze Wetterberuhigung, doch der Abend wurde wieder stürmisch.

 

Quelle: Haller Kreisblatt