Anwohner evakuiert: Tiefbaufirma schießt in Borgholzhausen durch Gasleitung

Um kurz vor 20 Uhr Freitagabend rücken die beiden Borgholzhausener Löschzüge aus. Die Malteser betreuen die Bürgerinnen und Bürger.

Borgholzhausen. Eigentlich sollte die Tiefbaufirma am Freitagabend am Jammerpatt alles für schnelles Internet vorbereiten und Glasfaserkabel verlegen. Stattdessen ging beim Durchschießen der Leitung vom Bürgersteig zum Hauseingang etwas schief – das Ergebnis waren ein Großaufgebot der Feuerwehr und eine stundenlange Evakuierung der Anwohner.

Mit einem Kompressor wollte das beauftragte Unternehmen von der Grundstücksgrenze bis zur Hauswand einen Mini-Tunnel von gut fünf Zentimetern im Durchmesser schießen. Dabei übersahen die Arbeiter, dass mitten auf der Strecke die Gasleitung für die Nachbarschaft verläuft. Diese wurde mit hoher Geschwindigkeit getroffen, durch den Druck riss die Leitung und Gas strömte aus. „Und das in nicht gerade unerheblicher Menge”, wie Stadtbrandinspektor Jens Eickmeyer am Samstag im Gespräch mit dem “Haller Kreisblatt” verriet.

Die Löschzüge Bahnhof und Stadt unter der Leitung von Tim Possehl waren am Freitag ab circa 20 Uhr vor Ort, um den Schaden zu begrenzen. Die Tiefbaufirma, die den Schaden verursacht hatte, rief gegen 19.30 Uhr zunächst den örtlichen Gasversorger. Der wiederum hatte erst noch versucht, das Leck mit vier Klemmen abzudichten. Als das nicht gelang, wurden direkt die Hilfskräfte der örtlichen Feuerwehr alarmiert.

Während der Gasversorger die Entstörstelle vor Ort benachrichtigte und diese Mitarbeiter entsandten, sorgte die Feuerwehr dafür, dass die etwa 25 Anwohnerinnen und Anwohner ihre Häuser verließen. Auf einem nahe gelegenen Parkplatz am Wendehammer Goethestraße wurden die Menschen durch Betreuungszüge der Malteser versorgt. „Die Anwohner sind alle ruhig geblieben”, beschreibt Eickmeyer die Situation. Etwa 35 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr waren vor Ort.

Die vom Gasversorger beauftragte Firma handelte vor Ort so schnell wie möglich. Das betroffene Stück der Gasleitung wurde großflächig aufgebuddelt und mit Klammern provisorisch angedrückt. Nachdem Schellen gesetzt worden waren, wurde die Leitung auf beiden Seiten mit Gummiblasen verschlossen und in der Mitte auf einer Länge von gut 1,5 Metern herausgeschnitten. Sofort im Anschluss wurde das Stück ersetzt und wieder verschlossen, so dass die betroffenen sechs Häuser noch in der Nacht wieder mit Gas versorgt werden konnten. Der Einsatz der Feuerwehr endete gegen 23 Uhr.

Quelle: Haller Kreisblatt