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HK: Lebensretter im Ehrenamt

Lebensretter im Ehrenamt

Teil 3: Die Feuerwehr kostet viel Geld – und doch arbeiten die Frauen und Männer dort unentgeltlich.

 

Borgholzhausen. Keine Stadt kommt ohne eine Feuerwehr aus – dieser Grundsatz gilt natürlich auch in Borgholzhausen. „Im Jahr 2020 gab es 108 Einsätze“, sagt Steffen Heidmann. „Fast jeden dritten Tag ist die Feuerwehr gefordert“, erläuterte er beim Tag der Ehrenamtler vor einigen Wochen. Zum Glück sind Brände selten. Dafür gibt es eine Vielzahl anderer Aufgabe, die wichtig und manchmal auch lebensrettend sind.

Wie zum Beispiel das Öffnen von Wohnungstüren, hinter denen hilflose Personen vermutet werden. Das kommt deutlich regelmäßiger vor als das Löschen von Bränden oder die Bergung von Verletzten nach schweren Unfällen. Und obwohl die Zahl der aktiven Mitglieder von 60 im Jahr 2019 auf 71 gestiegen ist, werden dringend weitere Mitstreiter gesucht. Denn alle Feuerwehren, die nur auf Ehrenamtliche zurückgreifen können, haben ein Problem.

Das trägt die Bezeichnung „Tagesverfügbarkeit“. Es geht darum, dass viele Feuerwehrfrauen und -männer nicht in Borgholzhausen arbeiten und somit oft nicht zur Stelle sein können, wenn sie gebraucht würden. Auch deshalb bemüht sich die Borgholzhausener Feuerwehr sehrumdie Gewinnung von Nachwuchs. Wichtigstes Instrument dazu ist die Jugendfeuerwehr.

Sie weckt nicht nur allgemein das Interesse junger Menschen an der Mitarbeit bei der Feuerwehr, sondern bildet sie bereits aus, lange bevor sie in den aktiven Dienst treten. Es ist aber auch problemlos möglich, erst als Erwachsener mit diesem besonderen Ehrenamt zu beginnen. Eine grundlegende Ausbildung zum sogenannten Truppmann ist da ein wichtiger Baustein, die regelmäßigen Übungsabende sind die anderen.

Denn ohne Technik funktionieren nur die wenigsten Einsätze der Feuerwehr. Gebraucht werden also Menschen, die ein wenig Spaß am Umgang mit modernem Gerät haben. Die Stadt investiert erheblich Summen in die Ausrüstung. So ist für dieses Jahr der Austausch eines Großfahrzeugs vorgesehen, das der Löschzug Stadt bereits seit 1995 nutzt. Das neue Modell wird rund 400.000 Euro kosten und wäre trotzdem wertlos ohne Männer und Frauen, die es nutzen können, um anderen Menschen in Gefahren zu helfen.

Auf der Homepage der Feuerwehr gibt es einen Überblick über die verschiedenen Aktivitäten.Unter anderem gehört auch der Musikzug mit derzeit 38 Aktiven zur Freiwilligen Feuerwehr Borgholzhausen. Insgesamt sind mehr als 150 Menschen in diesem Bereich des Ehrenamts tätig.

 

Quelle: Haller Kreisblatt