Harte Einsätze im Katastrophengebiet
Frauen und Männer der Feuerwehr Borgholzhausen sowie des Technischen Hilfswerks in Halle helfen im Kampf gegen die Folgen der Überschwemmungen. Sie retten Menschen von Häuserdächern. Und helfen der Polizei gegen Plünderer.
Bad Münstereifel/Stolberg. Ihre Einsatzorte liegen einige Kilometer voneinander entfernt und unter dem großen Stichwort Katastrophenhilfe haben sie ganz unterschiedliche Aufgaben zu bewältigen. Doch die Schilderungen von Alexander Schlüter vom Löschzug Borgholzhausen-Bahnhof und von Julian Hainer vom Technischen Hilfswerk Halle ähneln sich in vielen Aspekten. Allen gemeinsam ist die Fassungslosigkeit angesichts der Ausmaße an Zerstörung, die sie mit eigenen Augen sehen müssen.
„In den Straßen von Stolberg tun sich teils vier Meter tiefe Löcher auf“, erzählt THW-Mann Hainer. Auch vor solchen Gefahrenstellen schützen die mobilen Lichtanlagen, die das THW in der gesamten Innenstadt installiert hat. „Als wir in der Nacht zu Freitag hier angekommen sind, mussten wir erst einmal die Umgebung erkunden. Die Stadt war völlig finster, kein Strom und kein Trinkwasser fließen durch die Leitungen.
Das Hochwasser hatte sich zwar bereits wieder verlaufen, doch die Zerstörung war allgegenwärtig. Davon wollten auch Plünderer profitieren, von denen einige festgenommen wurden. „Wir haben mit der Ausleuchtung vor allem die Bundespolizei unterstützt“, sagt Hainer. Inzwischen haben in Stolberg erste Aufräumungsarbeiten begonnen.
Für Dennis Englert, Alexander Schlüter und Florian Wieland, die bereits Mittwochabend ins Katastrophengebiet beordert wurden, standen noch weit dramatischere Aufgaben an. „Wir haben geholfen, als eine im Sterben liegende Frau aus einem Haus geborgen werden musste, das völlig überflutet war“, schildert Schlüter. In dem Dorf bei Bad Münstereifel sind zwei Menschen zu Opfern der Überschwemmung geworden.
In der einst idyllischen Kurstadt hielt sich am Freitag auch Udo Huchtmann, der Leiter der Piumer Feuerwehr, auf. Er leitete allerdings in seiner Funktion als stellvertretender Kreisbrandmeister den Einsatz von rund 100 Helferinnen und Helfern aus dem Kreis Gütersloh in der Region. Die Gruppe besteht vor allem aus Feuerwehrleuten, aber auch aus Mitgliedern von DRK und Maltesern. Sie verfügt dadurch auch über Rettungswagen und ist Teil der Vorbereitung des Landes NRW auf schnelle Hilfe in Katastrophenlagen.
Ihre Aufgabe ist die Rettung von Menschen in akuter Not. Wie die aktuellen Nachrichten zeigen, ist dieser Teil des Einsatzes an vielen Stellen noch nicht beendet. Iversheim ist ein gutes Beispiel für das Ausmaß der Notlage. Zwar ist der Ort weitgehend evakuiert. „Doch überall in den Straßen liegen Container mit Gefahrstoffen, die aus einer chemischen Fabrik am Ortseingang von der Flutwelle mitgerissen wurden. „Der Inhalt soll laut Angaben der Inhaber nicht besonders gefährlich sein“, hat Huchtmann wenigstens eine gute Nachricht erhalten. Die sind im Katastrophengebiet derzeit mehr als selten.
Quelle: Haller Kreisblatt