Die kaum bemerkte Tragödie der Eschen
An der Peter-Eggermont-Straße musste die Feuerwehr mehrfach eingreifen.
Borgholzhausen (AG). An den Wochenenden ist viel los auf dem Luisenturm, doch in der Woche verirren sich meist nur wenige Menschen auf die Straße, die in Serpentinen den steilen Berg hinaufführt. In den vergangenen Monaten war die Feuerwehr zwei Mal vor Ort, um umgestürzte Bäume zu beseitigen. Schuld daran waren nicht in erster Linie die Spätwinterstürme, sondern ein kleiner Pilz, der junge ebenso wie alte Eschen befällt. Als Eschentriebsterben ist die meist tödlich verlaufende Baumerkrankung bekannt.
Ein aus Ostasien eingeschleppter Pilz wird für die Krankheit verantwortlich gemacht, der in den vergangenen Jahren Eschenbestände in vielen europäischen Ländern zum Opfer gefallen sind. Ein Mittel zur Behandlung oder zur Abwehr ist nicht bekannt. Als letztes Mittel bleibt nur die Kettensäge, weil die geschädigten Bäume rasch ihre Standfestigkeit verlieren und zur Gefahr werden. Das war schon an der Ravensburg vor wenigen Jahren der Fall und hat sich jetzt im Wald unterhalb des Luisenturms fortgesetzt.
Eigentümer der Flächen ist die Stadt Borgholzhausen. Ihr gehört auch die Straße, die in den 60er Jahren gebaut worden ist. Der Grund dafür war natürlich nicht die bessere Erreichbarkeit des Wahrzeichens, sondern die Radarstation, die zur Raketenanlage in Borgholzhausen gehörte. Vom Hollandskopf aus sollten die Raketen zur Abwehr feindlicher Bomberflotten gelenkt werden. Sie waren dazu teilweise sogar mit Atomsprengköpfen ausgerüstet. Schon vor Ende des Kalten Kriegs wurden die Anlagen aufgegeben.
Die gut ausgebaute Straße ist eine ganz wichtige Voraussetzung dafür, dass sich seit vielen Jahren ein Windrad auf dem Hügel dreht. Errichtet ist es sozusagen auf den Fundamenten, die von den niederländischen Streitkräften zurückgelassen wurden.
Das Holz der Eschen, die von der Feuerwehr und vom städtischen Bauhof gefällt wurden, wurde zu Hackschnitzeln verarbeitet. Sie werden in den beiden Holzheizungen der Stadt zum Einsatz kommen. Am steilen Hang war diese Arbeit sehr anspruchsvoll.
Quelle: Haller Kreisblatt