Teamarbeit auf der A 33
Die Bürgermeister der Städte Dissen und Borgholzhausen unterzeichnen eine Vereinbarung über die gegenseitige Unterstützung ihrer Feuerwehren auf der Autobahn.
Borgholzhausen. „Zwischen den Feuerwehren hat es nie Probleme gegeben“, sagt Borgholzhausens Leiter der Feuerwehr, Udo Huchtmann. Er berichtet von einer ohnehin guten Zusammenarbeit zwischen den Wehren aus Dissen und Borgholzhausen. Die wurde jetzt auch rechtlich auf einwandfreie Füße gestellt.
Seit gestern ist alles juristisch gut geregelt und die abrechnungsrechtlichen Probleme sind gelöst: Borgholzhausens Bürgermeister Dirk Speckmann und Dissens Oberbürgermeister Eugen Görlitz unterzeichneten eine gemeinsame Vereinbarung über die gegenseitige Unterstützung ihrer Wehren bei Einsätzen auf dem Gebiet der Bundesautobahn 33. Die Regelung betrifft den Bereich zwischen den Anschlussstellen Dissen Süd und Borgholzhausen. Hier übernehmen die Wehren nämlich jeweils eine Fahrtrichtung der Autobahn. In Richtung Dissen fährt die Freiwillige Feuerwehr Borgholzhausen die Einsätze auf einem etwa 4,5 Kilometer langem Teilstück der A 33. Auf der entgegengesetzten Seite kommt die Dissener Feuerwehr zum Einsatz. Borgholzhausens Bürgermeister Dirk Speckmann kommentiert die Vereinbarung so: „Die Menschen nehmen diese Grenze zwar so gut wie nie wahr, doch auf Landesebene muss man die Sache umfänglicher regeln.“
Dass die Zusammenarbeit durch die Unterzeichnung der zwei Bürgermeister ein rechtliches Fundament erhält, hat einen einfachen Grund: Dissen und Borgholzhausen sind zwar Nachbarstädte, doch sie trennt eine Ländergrenze. Das bringt bei Einsätzen der Freiwilligen Feuerwehr auf der Bundesautobahn A 33 abrechnungsrechtliche Probleme mit sich. Denn die Einsatzkräfte überfahren dabei die Grenze zwischen den Ländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Das heißt, in manchen Fällen rettet, löscht und schützt die Borgholzhausener Feuerwehr auf niedersächsischem Gebiet, während die Dissener Feuerwehr das Gleiche auf nordrhein-westfälischem Gebiet tut. Das komme zwar nicht häufig vor, im Jahr weniger als zehnmal, berichtet Udo Huchtmann, doch wenn, dann wollen seine Kräfte schnellstmöglich eintreffen.
Das wäre nicht der Fall, wenn die Feuerwehren zunächst einen Autobahnabschnitt bis zur nächsten Anschlussstelle befahren müssten, um dort zu wenden und dannden Abschnitt bis zurUnfallstelle in entgegengesetzter Richtung wieder zurückfahren zu müssten.
Es könnte zudem eine fatale Wirkung auslösen, wenn die Feuerwehren unter Horn und Blaulicht an einem Unfallort mit Verletzten vorbeifahren würden, um sich anschließend erst von der anderen Seite wieder nähern zu können.
Laut Udo Huchtmann gehen 95 Prozent der 112-Anrufe vom Mobilfunktelefon ein. Das heißt, die Leitstelle in Gütersloh nimmt den Anruf auf und alarmiert die Feuerwehr. „Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen“, erläutert Udo Huchtmann.
Nach dem Lückenschluss der A 33 regte der Kreis Gütersloh die Vereinbarung an. Viel Arbeit investierten Manfred Warias und Steffen Heidmann von der Stadt Borgholzhausen in den Text der Vereinbarung. Mehrmals schalteten sie übergeordnete Aufsichtsbehörden ein. Die Vereinbarung beginnt mit einer feierlichen Präambel, ihr folgen zehn Paragrafen.
Zwei Jahre sind nach dem Lückenschluss der Autobahn bis zur Ausarbeitung der Vereinbarung vergangen – kaum zwei Sekunden dauerte die Unterzeichnung derselben.
Quelle: Haller Kreisblatt